Schutzstation Chimp Eden, Südafrika

Suzie stammt aus Angola und liebt es, sich Stöckchen ins Ohr zu stecken.

Sie wurden in den Wäldern Ghanas, des Sudans oder Angolas geboren und haben Unsägliches erlebt: Die 33 Schimpansen, die derzeit in Chimp Eden leben. Die Schutzstation ist zwar nicht der Garten Eden, bietet diesen Tieren mit ihren eindrücklichen Lebensgeschichten jedoch ein artgerechtes Leben in liebevoller menschlicher Obhut.

Wer jemals das grosse Privileg hatte, sich eins zu eins mit Schimpansen zu befassen, weiss: Sie sind fühlende, denkende und wissende Wesen. Jeder und jede hat eine einzigartige Persönlichkeit. Manche sind gerne albern, andere stets ernst und reserviert, wieder andere eher ängstlich, aufbrausend oder loyal. Ihre Kinder sind fragil und jahrelang angewiesen auf die Liebe und Zuwendung ihrer Mütter und älterer Geschwister sowie auf möglichst viele Freundinnen und Freunde, die sie ein Leben lang unterstützen. Sie lachen, wenn sie gekitzelt werden, lieben das Spiel und jahrelanges neugieriges Lernen.

Joao lebte viele Jahre lang ohne Artgenossen in einem Zoo in Mosambik. Er ist einer der ältesten Schimpansen in menschlicher Obhut.

Diesen natürlichen Bedürfnissen stehen die herzzerbrechenden Lebensgeschichten der 33 Schimpansen von Chimp Eden gegenüber. Die meisten von ihnen wurden irgendwo in Afrika in freier Wildbahn geboren, als Babies aus ihren Wäldern gerissen und als Haus- und Schautiere missbraucht, in Angola, Ghana, dem Sudan oder der Zentralafrikanischen Republik. Einige wurden in einem Zirkus geboren oder in einem biomedizinischen Labor.

Eines der Aussengehege von Chimp Eden mit Besucherplattform.

Viele von ihnen lebten jahrelang allein in kleinen, dunklen Käfigen. Die Gründung von Chimp Eden im Jahr 2006 machte es möglich, mit einem Schlag zahlreiche Tiere aus ihren misslichen Umständen zu erlösen. Hier leben sie in drei sozialen Gruppen in Gehegen mit grossen Aussenbereichen und zahlreichen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Schimpansen sind in allen Ländern Afrikas und international geschützt. Doch vielerorts bleibt der Schutz leider auf dem Papier. Indem Schutzstationen Schimpansen zu sich zu nehmen und langfristig professionell betreuen, kommen die Behörden in den Ländern, wo sie illegal gehalten werden, erst in die Lage, Konfiskationen durchzuführen, die Gesetze durchzusetzen und so wichtige Signale an die Gesellschaft auszusenden.

Nina wurde 2004 geboren und stammt aus dem Sudan.

Die Schutzstation Chimp Eden liegt in Südafrika und damit ausserhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets von wilden Schimpansen. Sie ist wichtig für das Wohl der Schimpansen, die sie beherbergt. Diese Tiere können besucht werden und spielen darum ausserdem eine wichtige Rolle als Botschafter ihrer Art.

Wir unterstützen Chimp Eden mit einem Beitrag an die täglichen Ausgaben für das Futter und die Betreuung der Schimpansen.