Alles Gute am Internationalen Tag der Erde 2024

Alles Gute am Internationalen Tag der Erde 2024
21/04/2024 Rahel Noser

Jedes Jahr am 22. April feiern viele Millionen Menschen weltweit den Internationalen Tag der Erde. Der Feiertag entstand in den 1970er Jahren in den USA und macht auf dringende Umweltprobleme aufmerksam. Seither hat sich im Umweltschutz viel getan. Ein Blick auf seine Geschichte lohnt sich – und schärft den Blick dafür, dass wir ihn gemeinsam weiter vorantreiben können.

Dass wir in unserem ureigenen Interesse Sorge zur Umwelt tragen müssen, ist keine neue Erkenntnis. Denn die Menschen verändern die Natur spätestens seit der Industrialisierung grundlegend. Bereits anfangs 20. Jahrhundert gab es Stimmen, die auf die Zerstörung von natürlichen Landschaften hinwiesen und sich für deren besseren Schutz engagierten.

Doch so richtig Schub bekam die Idee in den 1970er Jahren. Der Wirtschaftsboom hatte unübersehbare Spuren in der Umwelt hinterlassen, zum Beispiel in Form von DDT, dem die Vogelpopulationen ganzer Landstriche anheimfielen, es hatte das Zeug, das menschliche Erbgut zu verändern. Millionen Menschen demonstrierten am 22. April 1970 in den USA erstmals für die Umwelt – der Tag der Erde war geboren.

Ein Mandrill wird in der Schutzstation Tchimpounga auf seine Auswilderung vorbereitet. © JGI / Fernando Turmo

Das Bewusstsein, dass die Umwelt umfassend geschützt werden muss, hielt in der Folge auch in der Politik Einzug:  Neue Gesetze wie der «Endangered Species Act» zum Schutz der gefährdeten Arten und der «Marine Mammal Protection Act» zum Schutz der Meeressäuger wurden in den USA verabschiedet. In der Schweiz wurde ein umfassender Umweltschutzartikel 1971 per Volksentscheid mit über 90% Ja-Stimmen in die Verfassung aufgenommen. Es kam zum raschen Ausbau von Kläranlagen, welche die Gewässer schonten. Luftreinhalte-Verordnungen kamen zum Einsatz.  

In ganz Europa formierten sich Parteien und zivile Organisationen, die den Umweltschutz förderten. Die UNO hielt 1972 die erste «Konferenz zur Umwelt des Menschen» ab. Der Ausstoss von Fluorchlorkohlenwasserstoffen FCKWs, welche die Ozonschicht der Erde angriffen, wurde weltweit verboten. Die Pandas und Berggorillas – um zwei besonders charismatische Arten zu nennen – konnten vor dem Aussterben gerettet werden.

Berggorilla-Kind im Bwindi Impenetrable Nationalpark, Uganda. Quelle Shutterstock.

Der internationale Tag der Erde wurde zu einer globalen Bewegung. Im Schweizer Tierschutzgesetz hielt die Formulierung der «Würde des Tieres» Einzug. Wildtiere wurden zunehmend als Akteure verstanden, die eine entscheidende Rollen spielen für gesunde Ökosysteme. Die Bio-Landwirtschaft wurde immer populärer. Die Staatengemeinschaft verpflichtete sich, gegen den Klimawandel vorzugehen.

Schimpanse Tanga im Gombe Stream Nationalpark, Tansania. © JGI / Merlin van Lawick.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Diese Aufzählung ist nicht abschliessend, und die bisherigen Erfolge reichen nicht aus, um die Klima- und die Biodiversitätskrise abzuwenden.

Worauf wir hinauswollen: Der Umweltschutz ist bereits einen weiten Weg gegangen und inzwischen fest in den Köpfen der Menschen verankert. Es ist wichtig, dass wir dies vor Augen haben und daran festhalten, während wir ihn weiterhin vorantreiben.

Der internationale Tag der Erde ist eine Gelegenheit, uns daran zu erinnern, dass wir als Einzelne, als Teil unserer Familie, unseres Freundeskreises und der Gesellschaft Veränderung bewirken können. Wir können die Zukunft gestalten, die wir anstreben – eine Zukunft, in der die Meere frei von Plastik und die Wälder gross, gesund und vielfältig sind, und in der die Menschen in Harmonie mit den Tieren leben.

Sonnenuntergang im Gombe Stream Nationalpark, Tansania. © JGI / Merlin van Lawick.

Bild ganz oben: © JGI / Bill Wallauer